Während in Europa der Dezember oft grau und kalt daherkommt, erstrahlt Oaxaca in warmem Sonnenlicht und verwandelt sich in ein faszinierendes Kaleidoskop aus Farben, Aromen und jahrhundertealten Traditionen. Die koloniale Perle im Süden Mexikos bietet sich gerade jetzt als perfektes Reiseziel für ein verlängertes Wochenende zu zweit an – ohne das Budget zu sprengen. Die Temperaturen pendeln angenehm zwischen 20 und 25 Grad, während die Stadt in festlicher Stimmung schwelgt und ihre kulturellen Schätze großzügig mit Besuchern teilt.
Warum Oaxaca im Dezember dein Herz erobern wird
Oaxaca ist weit mehr als nur ein weiteres mexikanisches Reiseziel. Die Stadt atmet Geschichte durch jede Kopfsteinpflastergasse, während gleichzeitig eine lebendige Kunstszene durch die Straßen pulsiert. Im Dezember entfaltet sich hier eine besondere Magie: Die Noche de Rábanos am 23. Dezember verwandelt den Hauptplatz in eine surreale Galerie aus kunstvoll geschnitzten Rettichen, während die Posadas – traditionelle Prozessionen – die Abende mit Gesang und Kerzenlicht erfüllen. Als Paar könnt ihr euch in dieser Atmosphäre treiben lassen, ohne euch in Touristenmassen zu verlieren oder Unsummen auszugeben.
Die kulturellen Juwelen der Stadt entdecken
Das historische Zentrum von Oaxaca ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Der Zócalo, der zentrale Platz, bildet das schlagende Herz der Stadt. Hier könnt ihr auf einer Bank unter den Lorbeerbäumen Platz nehmen und dem Treiben zusehen – völlig kostenlos und doch unbezahlbar. Die barocke Kathedrale und die Kirche Santo Domingo mit ihrer atemberaubenden goldenen Innenausstattung sind architektonische Meisterwerke, deren Besichtigung keinen Eintritt kostet.
Besonders beeindruckend ist das kulturelle Museum im ehemaligen Kloster von Santo Domingo. Der Eintritt liegt bei etwa 6 Euro, doch dienstags ist der Zugang für mexikanische Bürger und Residenten frei – ein guter Tag, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Die Sammlung mixtekischer Goldschmiedekunst aus Monte Albán ist weltberühmt und lässt euch in präkolumbische Welten eintauchen.
Die archäologischen Stätten in der Umgebung
Etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt thronen die Ruinen von Monte Albán majestätisch auf einem künstlich abgeflachten Bergrücken. Diese zapotekische Metropole bietet nicht nur faszinierende Pyramiden und Ballspielplätze, sondern auch einen Panoramablick über das Oaxaca-Tal, der besonders am späten Nachmittag magisch wirkt. Der Eintritt kostet rund 7 Euro, und ihr erreicht die Stätte mit lokalen Kleinbussen, die vom zweiten Klassenbahnhof abfahren – die Fahrt kostet unter 1 Euro pro Person.
Weniger bekannt, aber nicht minder beeindruckend sind die Ruinen von Mitla mit ihren geometrischen Mosaiken. Die Anlage liegt etwa 45 Kilometer südöstlich und lässt sich mit demselben Bus erreichen, der auch durch malerische Dörfer führt und euch einen authentischen Einblick ins ländliche Leben gewährt.
Kulinarische Abenteuer für kleines Geld
Oaxaca gilt als kulinarische Hauptstadt Mexikos, und das zu Recht. Die Stadt ist berühmt für ihre Mole – komplexe Saucen, die bis zu 30 Zutaten enthalten und tagelang zubereitet werden. Auf den lokalen Märkten könnt ihr für 3 bis 5 Euro pro Person üppige Mahlzeiten genießen, die authentischer nicht sein könnten. Der Mercado 20 de Noviembre ist ein Paradies für Foodlovers: Hier brutzeln Tasajo (dünn geschnittenes Rindfleisch) und Chorizo auf offenen Grills, während der Duft von frisch gebackenen Tlayudas – riesigen, knusprigen Tortillas – durch die Gänge zieht.
Für das romantische Abendessen zu zweit bieten sich die kleinen Lokale rund um den Zócalo an, wo ihr für 15 bis 20 Euro gemeinsam ein mehrgängiges Menü mit regionalem Mezcal genießen könnt. Der Agavenschnaps ist hier nicht einfach nur ein Getränk, sondern Teil der kulturellen Identität – probiert verschiedene Sorten in einer der traditionellen Mezcalerías, wo Verkostungen oft kostenlos oder gegen symbolische Beträge angeboten werden.
Streetfood und Marktkultur
Morgens lohnt sich der Gang zu einer der vielen Bäckereien, wo ihr frische Pan de Yema für Centbeträge bekommt. Kombiniert mit einem dampfenden Champurrado – einem schokoladigen Maisgetränk – habt ihr für unter 2 Euro ein Frühstück, das euch bis zum Mittag sättigt. Die Märkte öffnen früh, und wer gegen 8 Uhr morgens kommt, erlebt sie in ihrer authentischsten Form: Bäuerinnen aus den umliegenden Dörfern preisen ihre Waren an, exotische Früchte stapeln sich in bunten Pyramiden, und die Atmosphäre ist geschäftig, aber nie hektisch.

Fortbewegung und praktische Tipps
Das Schöne an Oaxaca ist seine Kompaktheit. Das historische Zentrum lässt sich problemlos zu Fuß erkunden, und die meisten Sehenswürdigkeiten liegen maximal 20 Minuten Fußweg voneinander entfernt. Für längere Strecken stehen Colectivos zur Verfügung – Sammeltaxis, die feste Routen abfahren und nur etwa 0,50 Euro pro Fahrt kosten. Einfach am Straßenrand winken, einsteigen und bezahlen, wenn ihr aussteigt.
Für Ausflüge in die Umgebung sind die Überlandbusse zweiter Klasse perfekt: günstig, häufig und authentisch. Eine Fahrt nach Mitla oder zu den Mezcal-Destillerien im Umland kostet selten mehr als 2 Euro und bietet Gelegenheit, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Die Busse sind zwar nicht so komfortabel wie die erstklassigen Verbindungen, aber für kurze Strecken völlig ausreichend.
Unterkünfte mit Charme und kleinem Preis
Oaxaca bietet eine beeindruckende Auswahl an bezahlbaren Unterkünften. Kleine Gästehäuser in kolonialen Gebäuden mit blühenden Innenhöfen findet ihr bereits ab 25 bis 35 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer. Viele dieser Häuser werden von Familien geführt, die wertvolle Insider-Tipps geben und manchmal sogar selbst gekochtes Frühstück anbieten.
Wer noch günstiger reisen möchte, findet Privatzimmer bei Einheimischen ab etwa 15 Euro pro Nacht. Diese Option bietet nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch tiefere kulturelle Einblicke. Im Dezember ist es ratsam, einige Tage im Voraus zu buchen, da die festliche Saison mehr Besucher anzieht – aber auch mehr Authentizität verspricht.
Kunsthandwerk und Dörfer der Umgebung
Die Dörfer rund um Oaxaca sind spezialisiert auf verschiedene Handwerkskünste. In Teotitlán del Valle weben Familien seit Generationen Teppiche mit Naturfarben aus Cochenille-Läusen und Indigo. Ihr könnt den Webern bei der Arbeit zusehen und direkt kaufen – zu Preisen, die fair sind und dennoch deutlich unter denen in den Stadtläden liegen. Ein kleiner gewebter Teppich kostet etwa 20 bis 40 Euro, größere Stücke entsprechend mehr, aber die Qualität ist außergewöhnlich.
San Bartolo Coyotepec ist bekannt für seine schwarze Keramik, während in Arrazola farbenfrohe Alebrijes – fantastische Holzfiguren – geschnitzt werden. Diese Dörfer erreicht ihr mit lokalen Bussen oder organisiert euch zu zweit ein Taxi für einen halben Tag – was etwa 30 bis 40 Euro kostet und euch die Flexibilität gibt, mehrere Orte zu besuchen.
Romantische Momente ohne großen Aufwand
Als Paar werdet ihr in Oaxaca zahlreiche Gelegenheiten für besondere Momente finden. Der Sonnenuntergang vom Mirador Cerro del Fortín bietet einen spektakulären Blick über die Stadt und die umliegenden Berge – der Aufstieg ist kostenlos und dauert etwa 30 Minuten. Nehmt eine Decke und etwas Mezcal mit, und ihr habt einen unvergesslichen Abend.
Die Jardín Etnobotánico, der ethnobotanische Garten neben Santo Domingo, ist eine grüne Oase mit hunderten einheimischen Pflanzenarten. Führungen kosten etwa 5 Euro und finden auf Spanisch und Englisch statt. Der Garten ist eine Ruheinsel mitten in der Stadt und perfekt für entspannte Stunden zu zweit.
Dezember in Oaxaca bedeutet auch, dass ihr die winterliche Stimmung Europas gegen warme Abende unter freiem Himmel eintauscht. Die Terrassen-Cafés am Zócalo füllen sich am späten Nachmittag, Musikgruppen ziehen von Tisch zu Tisch, und für den Preis eines Kaffees oder einer Cerveza könnt ihr stundenlang das bunte Treiben beobachten. Diese einfachen Vergnügen machen den Zauber von Oaxaca aus – authentisch, erschwinglich und absolut unvergesslich für ein romantisches Wochenende im Dezember.
Inhaltsverzeichnis
