Wenn die Temperaturen in Europa sinken und der Dezember seine kühle Seite zeigt, entfaltet sich am Dreiländereck von Brasilien, Argentinien und Paraguay ein tropisches Schauspiel der Extraklasse. Foz do Iguaçu im Dezember ist wie ein Geschenk der Natur an alle, die dem Winter entfliehen und sich von einer der spektakulärsten Naturwunder der Erde verzaubern lassen möchten. Die sommerlichen Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad laden dazu ein, die donnernden Wasserfälle in ihrer vollen Pracht zu erleben – genau dann, wenn der Wasserstand optimal ist und die subtropische Vegetation in sattem Grün erstrahlt.
Warum Foz do Iguaçu im Dezember die perfekte Wahl ist
Der Dezember markiert den Beginn des Sommers auf der Südhalbkugel, und Foz do Iguaçu präsentiert sich in dieser Zeit von seiner besten Seite. Die Regenfälle der vorherigen Monate haben die Wassermassen der Iguaçu-Fälle auf beeindruckende Volumen anschwellen lassen, ohne dass die Wege unpassierbar werden. Für Reisende über 50 bietet dieser Zeitpunkt ideale Bedingungen: Die Infrastruktur ist hervorragend ausgebaut, die Wege sind gut zugänglich, und die Temperaturen sind warm, aber noch nicht drückend heiß wie im Januar oder Februar.
Die Iguaçu-Wasserfälle: Ein Naturschauspiel der Superlative
Über 270 einzelne Wasserfälle erstrecken sich auf einer Breite von fast drei Kilometern – dieses gewaltige Naturspektakel lässt selbst weltgewandte Reisende staunend innehalten. Der Teufelsschlund, der beeindruckendste Teil der Fälle, verschlingt mit ohrenbetäubendem Getöse bis zu 1.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Die aufsteigenden Wassernebel erzeugen unzählige Regenbogen, die im Dezemberlicht besonders intensiv leuchten.
Der brasilianische Nationalpark bietet die panoramischsten Ausblicke, während die argentinische Seite nähere Begegnungen mit den einzelnen Kaskaden ermöglicht. Mit einem gültigen Visum oder als EU-Bürger können Sie problemlos zwischen beiden Ländern pendeln. Planen Sie mindestens je einen vollen Tag für beide Seiten ein – die Dimensionen sind überwältigend und verlangen nach Zeit zum Verarbeiten der Eindrücke.
Praktische Hinweise für den Parkbesuch
Der Eintritt zum brasilianischen Nationalpark liegt bei etwa 18 Euro, zur argentinischen Seite bei ungefähr 20 Euro. Die Parks öffnen bereits um 8 Uhr morgens, und ein früher Start lohnt sich doppelt: Die Morgenstunden sind kühler und weniger überlaufen. Tragen Sie bequeme Schuhe mit rutschfester Sohle – die Stege können durch die Gischt nass werden. Ein leichter Regenponcho gehört ins Gepäck, besonders wenn Sie die Aussichtsplattformen nahe am Teufelsschlund besuchen möchten.
Fortbewegung ohne großes Budget
Das öffentliche Bussystem in Foz do Iguaçu ist zuverlässig und kostengünstig. Die Buslinien zum brasilianischen Nationalpark fahren vom Stadtzentrum aus regelmäßig und kosten etwa 1,50 Euro pro Fahrt. Zum Grenzübergang nach Argentinien nehmen Sie einen lokalen Bus für ungefähr 1 Euro. Innerhalb der Stadt bewegen Sie sich ebenfalls am besten mit öffentlichen Bussen – die Verbindungen sind gut getaktet und die Fahrpläne auch für Nicht-Portugiesischsprachige verständlich.
Taxifahrten sind erschwinglich, sollten aber vorab verhandelt oder über einen Taxameter abgerechnet werden. Eine Fahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum kostet etwa 8 bis 12 Euro. Für Reisende, die Wert auf Flexibilität legen, ohne sich zu verausgaben, ist eine Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und gelegentlichen Taxifahrten die ideale Lösung.
Unterkunft: Komfort muss nicht teuer sein
Foz do Iguaçu verfügt über ein breites Spektrum an Unterkünften für jedes Budget. Gemütliche Gästehäuser in zentraler Lage bieten Doppelzimmer ab etwa 25 Euro pro Nacht an. Diese familiengeführten Pensionen punkten oft mit persönlichem Service und wertvollen Insider-Tipps der Gastgeber. Mittelklassehotels mit Pool und Frühstücksbuffet finden sich bereits ab 40 Euro pro Nacht.
Das Stadtviertel rund um die Avenida Brasil bietet die beste Infrastruktur mit Supermärkten, Restaurants und Geldautomaten in Fußnähe. Hier ist auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr optimal. Buchen Sie mindestens zwei Wochen im Voraus, da der Dezember als Hochsaison gilt und beliebte Unterkünfte schnell ausgebucht sind.

Kulinarische Entdeckungen zum kleinen Preis
Die Gastronomie in Foz do Iguaçu spiegelt die kulturelle Vielfalt der Region wider. Brasilianische Churrascarias, arabisch-brasilianische Fusion-Küche und paraguayische Spezialitäten konkurrieren um die Gunst der Besucher. In den einfachen Restaurants der Einheimischen bekommen Sie ein reichhaltiges Tagesgericht mit Reis, Bohnen, Fleisch und Salat für 4 bis 6 Euro. Diese „Pratos Feitos“ sind nicht nur preiswert, sondern auch authentisch und schmackhaft.
Die Märkte der Stadt bieten frisches Obst zu Spottpreisen – eine Mango kostet umgerechnet etwa 30 Cent, eine Ananas vielleicht 1,50 Euro. Frisch gepresste Säfte aus exotischen Früchten wie Açaí, Maracuja oder Guave sind eine erfrischende Bereicherung bei sommerlichen Temperaturen und kosten selten mehr als 2 Euro. Wer sich morgens in der Unterkunft mit Brot, Aufschnitt und Obst vom Supermarkt eindeckt, spart zusätzlich und startet gestärkt in den Tag.
Jenseits der Wasserfälle: Weitere Höhepunkte
Der Vogelpark nahe des Eingangs zum brasilianischen Nationalpark beherbergt über 1.000 Vögel aus 150 Arten, darunter farbenfrohe Aras, Tukane und Flamingos. Die begehbaren Volieren ermöglichen hautnahe Begegnungen, und der Eintrittspreis von etwa 15 Euro ist für die Qualität der Anlage angemessen. Die schattigen Wege durch den subtropischen Wald bieten angenehme Kühle an heißen Dezembertagen.
Das Dreiländereck selbst ist ein symbolträchtiger Ort, an dem Brasilien, Argentinien und Paraguay aufeinandertreffen. Der Aussichtspunkt liegt etwa 7 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist mit dem öffentlichen Bus für wenig Geld erreichbar. Der Blick auf die Zusammenflüsse des Iguaçu und des Paraná ist zwar nicht spektakulär, hat aber etwas Besonderes – hier stehen Sie buchstäblich an drei Ländern gleichzeitig.
Ein Ausflug zum Itaipu-Staudamm lohnt sich für technisch Interessierte. Dieser gigantische Bau gehört zu den größten Wasserkraftwerken der Welt und kann im Rahmen geführter Touren besichtigt werden. Die Standardführung kostet etwa 12 Euro und vermittelt eindrucksvoll die Dimensionen dieses Ingenieurprojekts.
Die richtige Vorbereitung für Ihren Aufenthalt
Der Dezember bringt nicht nur Sonne, sondern auch gelegentliche Regenschauer mit sich. Diese sind meist kurz und intensiv, kühlen die Luft angenehm ab und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Packen Sie leichte, atmungsaktive Kleidung ein, aber auch einen dünnen Regenschutz. Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor ist unverzichtbar – die UV-Strahlung ist im südamerikanischen Sommer besonders intensiv.
Ein Moskitoschutz gehört ebenfalls ins Gepäck, besonders für die Abendstunden. Informieren Sie sich rechtzeitig über empfohlene Impfungen und konsultieren Sie Ihren Hausarzt bezüglich Malaria-Prophylaxe, auch wenn das Risiko in Foz do Iguaçu als gering eingestuft wird.
Die Zeitverschiebung zu Mitteleuropa beträgt im Dezember etwa vier bis fünf Stunden, abhängig von der Sommerzeit. Gönnen Sie sich nach der Ankunft einen Tag zur Akklimatisierung, bevor Sie das volle Programm starten.
Geld und alltägliche Dinge
Der brasilianische Real ist die Landeswährung. Geldautomaten sind weit verbreitet, oft aber mit Abhebungslimits versehen. Kreditkarten werden in Hotels und größeren Restaurants akzeptiert, für Kleinbeträge sollten Sie immer Bargeld bereithalten. Ein Euro entspricht etwa 5 bis 5,50 Real, abhängig vom aktuellen Wechselkurs.
Die Lebenshaltungskosten sind deutlich niedriger als in Westeuropa, was Foz do Iguaçu zu einem attraktiven Reiseziel für budgetbewusste Reisende macht. Mit einem Tagesbudget von 40 bis 50 Euro pro Person lässt sich komfortabel reisen, ohne auf angenehme Erlebnisse verzichten zu müssen.
Foz do Iguaçu im Dezember verbindet Naturspektakel mit südamerikanischer Lebensfreude, Zugänglichkeit mit Abenteuer und Erschwinglichkeit mit unvergesslichen Momenten. Die Stadt empfängt Reisende mit offenen Armen und bietet eine perfekte Mischung aus Aktivität und Entspannung – genau richtig für einen erlebnisreichen Aufenthalt fernab der europäischen Winterkälte.
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